10/26/2008

Long Absence from the Blogosphere

Hallo Welt!

Ich entschuldige mich für meine lange Abwesenheit hier und versuche erst gar nich, irgendwelche Ausreden zu finden! Irgendwie hat es nie so richtig gepasst.

Es gibt einiges aufzuholen, fangen wir also an!

1. America - The Verdict
Meine kleine Amerikareise liegt jetzt schon wieder gut vier Wochen zurück. Grund genug also, endlich mal ein Fazit zu ziehen (was ja mit ein wenig Abstand angeblich immer noch ein bisschen besser geht). 
Also erst einmal: Ich war sehr beeindruckt von den Staaten. Die Landschaften dort sind echt wunderschön und die sonst als ziemliche Umweltsäue verschrienen Amis kümmern sich sehr liebevoll und gut um ihre Nationalparks. War jedenfalls beim Blueridge Parkway der Fall, den wir ja besucht haben. Schön war, dass wir quasi den ganzen Park für uns alleine hatten, da die Saison gerade zuende gegangen war. Bei so einem kleinen Roadtrip wird einem auch erstmal bewusst, wie unglaublich groß dieses Land eigentlich ist: Wir sind bis auf eine Ausnahme am ersten Tag immer im selben Staat geblieben, so 500 Meilen an 3 Tagen gefahren und haben trotzdem nicht alles von nur diesem einen Staat (North Carolina, BTW) gesehen! Is schon echt anders als Europa. Nicht nur in dieser Hinsicht übrigens: Es ist ja bekannt, dass in den USA alles irgendwie 'ne Nummer größer ist, angefangen bei den Essensportionen und weiter über die Shopping-Center und Supermärkte zu den Autos. Alles da is irgendwie riesig und lässt einen selbst wie einen Zwerg aussehen, wenn man das Glück hat, nicht auch einen amerikanischen Körperumfang zu haben.
So schön Amerika und insbesondere North Carolina, das mich wirklich nachhaltig beeindruckt hat (New York is okay, das kann man mal gesehen haben, aber Berlin is trotzdem toller und New York lebt m.E. auch ziemlich viel vom Hype. Es ist schon irgendwie cool und schön, aber eigentlich doch nix besonderes. Naja, vielleicht waren meine Erwartungen auch einfach zu hoch..), auch sind, so geschockt war ich angesichts des sozialen Gefälles, das sich in diesem Land auch über ein Jahrhundert nach der Abschaffung der Sklaverei scheinbar immer noch anhand der Hautfarbe bzw. Ethnizität definiert. Alle schlechtbezahlten Servicejobs (Putzen, Bedienung bei Burger King, McDonald's etc.) werden grundsätzlich von Schwarzen oder Hispanics ausgeübt und auch nur diese Bevölkerungsschichten benutzen die öffentlichen Verkehrsmittel (New York jetzt mal ausgenommen, da sieht man alle sozialen Schichten in der U-Bahn: vom Bettler bis zum Banker, der ja dieser Tage auch ganz flugs zu ersterer Gruppe gehören könnte...), Weiße fahren Auto. Hätte vorher nicht gedacht, dass es da wirklich noch so schlimm zugeht. 
Aber nicht nur hier sind die Yanks etwas rückschrittlich: Ihre sanitären Einrichtungen sind z.T. auch etwas gewöhnungsbedürftig, aber darauf werde ich jetzt mal nicht näher eingehen. 
Alles in allem war es ein sehr schöner Urlaub und ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bei Chrissi und Franzi bedanken, ohne die es a) überhaupt nich möglich und b) sicher nich so lustig gewesen wäre.
Eins nur noch zum Abschluss, und zwar ein dickes F*** YOU and DELTA Airlines, die mir den Abschied aus Amerika noch einmal ein bisschen steinig machen wollten und doch tatsächlich $150 (in Worten: Onehundred and Fifty Bucks) für 2,5kg (in Worten: zweieinhalb beschissene Kilogramm, nach denen in Europa kein Hahn krähen würde, schon gar nicht auf 'nem Transatlantikflug) verlangt haben. Das war weniger erfreulich, aber ich lass mir dadurch den Gesamteindruck des schönen Urlaubs nich vermiesen.
Achso: Das Übergepäck kam durch meine Einkäufe zustande, aber das habt ihr euch sicherlich fast gedacht... ;-)

2. The Ryanair Debacle
Am 7.10., 6 Tage nach meiner Rückkehr aus Amiland, sollte es eigentlich mit Ryanair zu einem Tagesausflug nach Mailand gehen. Stephan und ich hatten den Flug bei so'ner Aktion von denen günstig geschossen und nur €12 für den Hin- und Rückflug bezahlt. Leider wurde daraus nix, da die Boeing-Mitarbeiter in Seattle sich entschieden hatten zu streiken und deshalb keine Maschinen an Ryanair ausgeliefert werden konnten. Die hatten die aber für die neuen Routen eingeplant und mussten die Flüge deshalb jetzt canceln. Das wurde uns in einer Email mitgeteilt, in der uns auch versprochen wurde, dass unser Geld innerhalb von 7 Tagen wieder zurücküberwiesen werden würde. Daraus wurde nichts, weshalb ich mal bei Ryanair anrief (für €0,60/min). Dort sagte man mir, man sei nicht zuständig und ich solle mich doch an eine andere Nummer wenden (für immerhin €1,84/min). Tat ich dann trotzdem. Am anderen Ende saß ein freundlicher Pole, der allerdings leider nur mäßig Englisch sprach und deshalb meinen Plan, die Sache mit Hinblick auf die Telefonrechnung so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen, vereitelte. Er erzählte mir von "three possibilities": 1. Geld zurück (ich wollte sofort "Yes, please" schreien, aber er ließ mich nicht zu Wort kommen), 2. auf einen anderen Termin umbuchen (mit Aufpreis natürlich) oder 3. und bestens: Nur den Hinflug canceln und den Rückflug wahrnehmen (der fand nämlich statt). Tolle Idee! Nur schade, dass man dafür erstmal nach Mailand kommen muss, du Flachzange! Schlussendlich einigten wir uns darauf, dass ich mein Geld zurück will (der eigentliche "Gewinn" war inzwischen auf ein bisschen was über €6 geschrumpft, da ich schon 3 Minuten für €1,84/min mit dem freundlichen Herrn telefoniert hatte) und er das demnächst anweisen werde. Mein Geld hatte ich dann letzte Woche. Besser spät als nie. 
Aber ist natürlich ein cleverer Weg, trotz gecanceltem Flug noch was am Kunden zu verdienen! Bloodthirsty Bastards!

3. The Apple Debacle
Vor meinem Abflug in die Staaten hatte ich mein MacBook in die Reparatur gegeben, weil das Bottomcase Risse hatte und ich das gerne noch in der Garantiezeit, die heute abgelaufen is, repariert haben wollte. Solange ich im Urlaub war, sollte es in der Werkstatt bleiben und ich wollte es am Tag nach meiner Rückkehr wieder abholen. Nachdem ich gelandet war, hab ich mal in der Werkstatt angerufen, wie's denn aussieht, ob alles fertig ist. War es. Nur leider "gab es da ein Problem" (Oh Oh, das hören wir gar nicht gerne!): Apple wollte nicht für die Arbeitsstunden bezahlen, sondern nur für das Teil, weshalb ich noch €79 berappen sollte. Ich biss erstmal in den sauren Apfel (haha, Wortspiel), weil ich mein Baby ja zurückhaben wollte. Einfach so geschlagen geben wollte ich mich aber nicht, weshalb ich den halben Nachmittag mit der Customer-Service-Hotline telefoniert habe (die mich freundlicherweise "aufgrund der schlechten Leitung" zurückgerufen hat, damit es für mich nicht so teuer wird...das nenn ich mal Kundenservice), die mir dann nach ca. anderthalb Stunden bestätigen konnte, dass sie die Kosten natürlich übernehmen würden. Leider sind sie da nicht von selber drauf gekommen, als es darum ging, dass die Werkstatt ihr Geld von denen wollte. Da musste erst der Kunde kommen und sich beschweren. Das Ende vom Lied war jedenfalls, dass die Werkstatt ihr Geld von Apple bekommen und mir umgehend meine €79 zurücküberwiesen hat. War zwar ein bisschen anstrengend, aber immer noch besser, als auf den Kosten sitzen zu bleiben.

4. Apropos Apple
Ich bin jetzt auch glücklicher Besitzer eines iPhones und liebe es! Die beste Erfindung seit geschnitten Brot, ehrlich! Sowas praktisches... Hab früher nie verstanden, warum man unterwegs Internet haben und Emails lesen muss (Robat weiß, wovon ich rede!), aber ich habe meine Meinung geändert! Is echt sinnvoll und erleichtert das Leben um einiges. Wenn jetzt alle iPhones hätten, könnte man sich auch die SMS sparen, weil sich alle umsonst Emails schicken könnten! Tolle Sache wäre das.
Leider lief die iPhone-Aktion auch nicht ganz reibungslos: Ich wollte eigentlich meine alte Nummer mitnehmen. Das erste Problem dabei war, dass ich vorher nur 'ne Prepaid-Karte von der Telekom hatte, die meine Mama mir mit 16 besorgt hatte. Deshalb musste dieses Ding erstmal auf mich umgeschrieben werden, um es später dann zu upgraden. Die Umschreibung verlief problemlos innerhalb einer Woche. Wieder im Laden, um den Deal perfekt zu machen, teilte mir die freundliche Mitarbeiterin dann nach Rücksprache mit der Hotline mit, dass Namensänderungen neuerdings (wurde Anfang September geändert oder so) 3 Monate Bestand haben müssen, bevor man sie upgraden kann. Super Idee, Telekommunisten! War also alles für die Katz, denn ich wollte ja das iPhone jetzt bevor mein altes Handy endgültig die Grätsche machte. So musste ich also mit einer neuen Nummer vorlieb nehmen. Die nette Mitarbeiterin im T-Punkt hat mir dafür aber auch eine echt coole ausgesucht, die man sich superleicht merken kann. Das fand ich klasse!

5. Popkomm
Dieses Jahr kein Drei-Tages-Pass gehabt, aber dank Stephan doch auf den beiden wichtigsten Konzerten für lau gewesen! Danke nochmal! ;-)
Mittwoch stand die Cityslang-Label-Nacht auf  dem Programm. Gespielt haben mit Los Campesinos, Port O'Brien, Those Dancing Days und Get Well Soon vier wirklich coole Bands, von denen mich aber nur Those Dancing Days so richtig vom Hocker gerissen haben. TDD sind ein Haufen gutaussehender Schwedinnen, die stark an die Pipettes erinnern (nur ohne Choreo) und somit sehr süße, tanzbare Musik fabrizieren. Mein absolutes Lieblingslied ist im Moment daher Run Run.
Donnerstag ging es dann zum Tomte-Piratenkonzert auf dem Parkplatz neben dem Tacheles: Tomte spielten unangemeldet auf einem Busdach, um ihr neues Album vorzustellen. Eine Dreiviertelstunde konnten sie unbehelligt spielen, bis die Polizei sie freundlich bat, das ganze doch bitte nach dem nächsten Song abzubrechen. War, obwohl deutsche Musik eigentlich gar nicht mein Fall ist, ein sehr schönes, entspanntes, wenn auch ein wenig kaltes Konzert und die After-Show-Party im Rodeo auch ganz nett, was vor allem am tollen Ambiente und weniger an den Leuten dort lag. Thees hingegegen hat sich dort prächtig amüsiert und sogar ein wenig "getanzt".
Get Well Soon haben wir Get Well Soon sein lassen, nachdem er seine "Hits" gespielt hatte und sind lieber nach Hause gefahren, als ihm noch weiter beim Leiden zuzusehen.
Das absolute Popkomm-Highlight war aber der Freitag: Travis spielten im Postbahnhof und waren schon ewig vorher ausverkauft. Kein Problem jedoch, wenn man einen kennt, der wen kennt... ;-)
Der Travis-Gig war jedenfalls eines der schönsten Konzerte, die ich je gesehen habe. Travis sind eine phänomenale Live-Band und grundsympathisch (Fran Healy zumindest) und haben es mehr als einmal geschafft, mir 'ne Gänsehaut zu verpassen. Sehr tolles Konzert!

6. Back to School
Ja, und inzwischen ist auch die Uni wieder losgegangen und nervt schon wieder ein bisschen. Muss dieses Semester vier Didaktik-Seminare machen und will immer nur schreien. Der einzige Ausgleich dafür ist die neueröffnete Mensa-Nord, die um Längen besser ist als ihre Vorgängerin und mich sehr beeindruckt hat. Das Angebot ist riesig und schmeckt ausgezeichnet. Ebenfalls erbaulich ist mein Seminar zu Pop Lyrics, in dem wir die Texte von Popsongs der letzten vier Dekaden analysieren. So gucken wir uns z.B. Texte von Bob Dylan, Leonard Cohen, Radiohead, The Smiths, Morrissey oder Blur, aber auch von The Streets und den Kaiser Chiefs an. Ist das coolste Seminar ever! ;-)

So, soviel erstmal von mir. Ich hoffe, in nächster Zeit wieder regelmäßiger zu bloggen und meine vier Leser nicht mit solchen langen Einträgen auch noch zu verschrecken.